Hyper-Converged Infrastructure: Das Data Center als technisches Epizentrum der digitalen Transformation>

Warum unsere Data Center sich verändern (müssen): 3 Thesen für Server, Speicher und Netzwerk als virtualisierte Dreifaltigkeit

Jan Koppelin ist Presales Consultant bei BASYS Brinova in Bremen. Er merkt: Die Anforderungen an Data Center in Unternehmen verändern sich – oft unbewusst. Einfach nur funktionieren und genug Kapazität bereitstellen reicht nicht mehr. Ein sehr hoher Grad der Stabilität und Verfügbarkeit ist gefragt. Denn: Wenn die IT wackelt, wackelt das ganze Unternehmen, wie ein Kollege hier beschreibt. 

Aber es ist mehr als das. Denn alles, was in der Digitalisierung auf technischer Seite passiert, hängt irgendwie mit dem Data Center zusammen. Größtmögliche Flexibilität ist eine neue Anforderung, die im Big-Data-Zeitalter nicht trivial ist. Der Grund dafür ist eine einfache Kette aus Kausalitäten: So langsam digitalisiert sich der deutsche Mittelstand. Das produziert nicht nur mehr Daten, sondern sorgt auch dafür, dass sich mehr Daten bewegen, immer schneller, immer öfter. Das wiederum sorgt dafür, dass immer mehr im Unternehmen davon abhängt, wie flüssig und zügig diese Daten sich bewegen. Neue, große Projekte müssen blitzschnell und agil funktionieren, Arbeitsplätze oder ganze Zweigstellen angebunden werden. Durch VPNs, von überall, am liebsten noch im Einklang mit dem IT-Sicherheitskonzept. Das geht nur dann kosteneffizent, wenn die Data Center sich verändern. Wie, das schreibt unser Kollege Jan Koppelin hier.

Inhalt:

  1. Ein kurzer Überblick zum Einstieg
  2. These 1: Eine halbe Digitalisierung funktioniert nicht
  3. These 2: Die Anforderungen der Digitalisierung sind Anforderungen an effiziente Data Center
  4. These 3: Wir brauchen den Mut, mehr Silos aufzulösen und unter einer zentralen Verwaltung zu bündeln

Ein kurzer Überblick zum Einstieg

Das Data Center der Zukunft fasst Ressourcen virtuell zusammen und stellt sie gebündelt bereit. Das nennt sich Hyper-Converged Infrastructure oder hyperkonvergente Infrastrukturen, kurz: HCI. Der Sinn des Ganzen:

  1. HCI macht Ihr Data Center kosteneffizienter. Denn es verbindet IT-Silos, spart so Betriebskosten und amortisiert sich schnell.
  2. HCI macht Data Center viel agiler und schneller skalierbar. So reagieren Sie schneller auf Veränderungen, setzen neue Projekte schneller um und sind unabhängiger von Hardware- oder Public-Cloud-Lösungen.
  3. HCI macht Data Center einfacher im Management. Es reduziert manuelle Aufgaben und ermöglicht mehr automatische Abläufe. Das entlastet Ihre Administratoren massiv.

Daten liegen immer mehr auf virtuellen Servern. Aber das ist nur eine Seite der Medaille.

These 1: Eine halbe Digitalisierung funktioniert nicht – Unternehmen sollten mehr über software-zentrierte Lösungen nachdenken.
Ja, wir glauben immer noch: Der deutsche Mittelstand digitalisiert zu zaghaft. Aber es tut sich etwas, ich merke es bei neuen Kunden und auch im laufenden Betrieb. Dass Unternehmen strategisch auf physikalische Server setzen, kommt eher seltener vor. Für viele überwiegen die Mehrwerte virtueller Server. Allerdings: Wer einmal in die software-definierte Welt schnuppert und die ersten handfesten Vorteile spürt, will oft mehr. Denn plötzlich tun sich Freiräume auf, wo lange ein IT-Sumpf herrschte.

Es braucht in Zukunft skalierbare virtuelle Strukturen, die den Administrationsaufwand nicht explodieren lassen.

Was bedeutet (Hyper-)Converged oder Hyperkonvergenz in der IT?

Converged bedeutet: einzelne Komponenten einer Infrastruktur in einer einzelnen Hardware-Appliance zusammenzuführen und zentral zu verwalten. Etwa SAN und LAN. Hyperconverged ist der konsequente nächste Schritt: Es integriert auch Storage in den Server und verbindet diese per Software. Damit werden Hardware-Anteile eliminiert und die (hardwareseitige) Komplexität minimiert. Hyper-Converged Infrastructures sind ein weiterer Schritt in die softwaredefinierte Welt. In eine Welt, in der Software die Hardware abstrahiert und so flexibler macht.

Virtuelle Server sind gut, aber für die Zukunft können (und müssen) wir noch software-zentrierter denken

Seit einigen Jahren blühen das agile Projektmanagement und flache Hierarchien. Dass sich dadurch Prozesse ändern mussten, etwas gewagt werden muss, war den meisten schnell klar. Auch, dass sich Verantwortung und Zuständigkeitsbereiche verändern. Die Vorteile sind in vielen Branchen erprobt. Dass ähnliche Veränderungen jetzt auf IT-Infrastrukturen zukommen (und damit auf die Menschen, die damit arbeiten), ist gar nicht so einfach zu vermitteln.

Server, Speicher und Netzwerk zu virtualisieren und gebündelt verwalten, das können sich viele Unternehmen noch immer nicht vorstellen. Gleichzeitig finanzieren sie im Alltag eine Hardware-Klaviatur, die nicht mehr nötig wäre.

Diese Hardware-Klaviatur, genannt Tier-3-Architektur, aus Computer, Netzwerk und Storage, erzeugt oft unübersichtliche Abhängigkeiten und damit einen hohen Managementaufwand. Die Lösung sind Hyper Converged Infrastructures, kurz HCI.

Das Data Center der nächsten Generation zentralisiert das Ressourcenmanagement durch Hyper-Converged Infrastructures

These 2: Die Anforderungen der Digitalisierung sind Anforderungen an effiziente Data Center
Dadurch, dass viel Kommunikation online stattfindet und überhaupt alles (online) immer schneller geht, erwarten Kund:innen und Anwender:innen immer schnellere Reaktionszeiten. Das muss sich in IT-Infrastrukturen abbilden. Hyper-Converged Infrastructures verwalten virtuelle Workloads effizienter und sorgen so für den hochautomatisierten Betrieb der IT-Infrastruktur. Auch hochverfügbare Konfigurationen können Sie so einrichten. Denn durch die gemeinsame Virtualisierung von Server-, Storage- und Netzwerk-Funktionen ist es für Administratoren viel einfacher, ein sinnvolles und vor allem sehr flexibles Ressourcenmanagement zu betreiben. Eine HCI stellt die Ressourcen im IT-System automatisch zu Verfügung (provisioniert sie). Admins können dann umverteilen oder bei Bedarf eingreifen. Auch Komprimierung, Back-up und Deduplizierung funktionieren über eine HCI.

Der Umstieg lohnt sich, wenn zu einem Zeitpunkt alle Komponenten (Server, Storage, Netzwerk) modernisiert werden sollen.

Neugierig auf digitale Transformation?

Schauen Sie in unserem IT-Magazin vorbei oder erfahren gleich hier mehr Details zu hyperkonvergenten Infrastrukturen (HCI).

Moin, Virtualisierung 2.0

HCI ist eine Weiterentwicklung der klassischen Virtualisierung. Der Trend zur Virtualisierung machte am Server keineswegs halt: Mittlerweile sind für uns Technologien zur Virtualisierung in den Bereichen Storage und Netzwerk völlig normal. Sie ermöglichen eine umfassende, durch Software steuerbare Handhabung, mit deren Hilfe Ressourcen und Verwaltung von Workloads zentralisiert werden können. Aus diesem Zusammenfließen von Rechenleistungs-, Storage- und Netzwerk-Virtualisierung hat sich die HCI entwickelt.

Tschüss, Interoperabilitäts-Sorgen

Server, Storage und Netzwerk waren in traditionellen Infrastrukturen drei Elemente, die heterogen irgendwie miteinander jongliert werden mussten. Oft genug kamen alle drei Komponenten von unterschiedlichen Anbietern. Nach Murphys Law bringt das geradezu zwangsweise Probleme mit sich.

HCI sorgt dafür, dass viel mehr aus einem Guss kommt. Trotzdem können Sie Elemente wie Rechenleistung und Storage-Kapazität weiter unabhängig voneinander aufrüsten.

Moin, modern Workplace

Diese Flexibilität bei geringerer Komplexität ist zum Beispiel dann wertvoll, wenn es um virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDI) geht. Neue Angestellte können so an frischen Arbeitsplätzen sehr schnell und einfach loslegen. Auch die zusätzliche Administration von SAN, NAS oder JBODs fällt weg. Ressourcenschonende Datenströme dank Edge Computing? Mit HCI nicht nur gar kein Problem, sondern schlichtweg eine einfache Sache.

Mit einem Admin-Dashboard zum einfachen Data-Center-Management: Hyper-Converged Infrastructures lösen das Spannungsfeld zwischen Komplexität und Nutzerfreundlichkeit

These 3: Wir brauchen den Mut, mehr Silos aufzulösen und unter einer zentralen Verwaltung zu bündeln – auch unseren Admins zuliebe!
Mit einer HCI können Admins die IT-Infrastruktur über eine zentrale Konsole managen. Data Center, die mit HCI funktionieren, vereinen alles, was die IT-Zukunft braucht, über eine zentrale Konsole. Das spart langfristig Ressourcen. Nutzerfreundlichkeit bedeutet (auch und vor allem) im professionellen Bereich effiziente Prozesse. Auch die Inhouse-Administrator:innen im Mittelstand oder einer Behörde bestehen eben aus Nutzer:innen. Diese Nutzenden sind aber keine Netzwerkarchitekten und müssen mit immer komplexeren Lösungen im täglichen Geschäft umgehen können. Mit Infrastrukturen, die riesige Datenströme genau dort bereitstellen, wo sie nötig sind.

Beim Sizing müssen Admins nun nicht mehr mehrere Jahre im Voraus planen. Stattdessen kann das Sizing immer am aktuellen Bedarf ausgerichtet sein. 


Mein Fazit: Digitalisierung bedeutet auch wortwörtlich mehr digitales und weniger Hardware. Im Dienste des Nutzers.
Wir sollten uns daran gewöhnen, vielleicht sogar ein wenig darauf freuen, dass immer mehr Software und immer weniger (für uns sichtbare) Serverschränke die Digitalisierung begleiten. Ein physikalischer Server ist auch mehr als die Summe seiner Teile und kann den eigenen Nutzenden nur durch eine Software an uns weitergeben. Nun verschmelzen in Form von HCIs eben mehr einzelne Teile wieder zu etwas Größerem. Wieder per Software. Das wird vielen Admins die Arbeit erleichtern und so auch Prozesse stabilisieren und straffen. Wir sehen es bereits überall auf der Welt in abertausenden Unternehmen.

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